Die GASAG ist seit über 175 Jahren die wichtige Säule der Berliner Energieversorgung. In dieser Zeitspanne stand das Unternehmen bereits vor vielen Herausforderungen. Die Umstellung von der Stadtgas- auf die Erdgasversorgung konnte ebenso bewältigt werden wie die Herausforderungen der Teilung der Stadt und der Wiedervereinigung sowie die Erweiterung der Geschäftstätigkeit in Brandenburg.

Die wahrscheinlich größte Herausforderung in der Firmengeschichte ist die Transformation zur Klimaneutralität. Auf der Basis der strategischen Neu-Ausrichtung „Zukunft G“ soll die Geschäftstätigkeit bis 2040 klimaneutral erfolgen. „Als Unternehmen der Daseinsvorsorge in Berlin und Brandenburg haben wir eine besondere Vorbildrolle, den Klima- und Umweltschutz in der gesamten Metropolregion dauerhaft und nachhaltig zu unterstützen. Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden nun umfassende Vorgaben gemacht, wonach Unternehmen dazu verpflichtet sind, ihre Nachhaltigkeitsleistungen nach einem EU-Berichtsstandard transparent zu machen. Wir sind als Unternehmensgruppe gut auf diese neuen Anforderungen vorbereitet. Bereits seit mehreren Jahren berichten wir basierend auf anerkannten Standards und in Anlehnung an die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN über unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten“, erklärt Matthias Trunk, Mitglied des Vorstands GASAG AG.

Einfach online Die Dekarbonisierung des Wärmemarktes

Die größte Aufgabe für GASAG ist die Die Dekarbonisierung des Wärmemarktes. Über die Hälfte des Gebäudebestandes in Berlin und in unseren Versorgungsgebieten im westlichen und südöstlichen Teil Brandenburgs werden heute über das ca. 14.000 km lange Gasverteilnetz der Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg (NBB), einer Tochtergesellschaft der GASAG Gruppe, mit Erdgas versorgt. Darüber hinaus noch viele Industrie- und Gewerbekunden. In einer klimaneutralen Welt muss die Bereitstellung von Erdgas künftig durch klimafreundliche Lösungen ersetzt werden. Klar ist: Mit dem Vorrang für Erneuerbare werden Wärmepumpen und Wärmenetze perspektivisch Versorgungsanteile von Erdgas übernehmen.

Für Berlin bedeutet dieser Ansatz die verstärkte Nutzung innerstädtischer Wärmequellen wie z.B. die Verwendung von Geothermie und Abwärme-Potenzialen aus Industrieanlagen und Rechenzentren. Eine besondere Rolle spielt hierbei die GASAG-Tochter Gasag Solution Plus. Sie entwickelt erfolgreich innovative und klimaneutrale Projekte für große Gebäude und Wohn- und Gewerbe-Quartiere. Jüngstes Beispiel dafür ist das mit dem kommunalen Wohnungsbauunternehmen Gewobag umgesetzte Energieversorgungskonzept Pallasseum. Unter Einbeziehung eines benachbarten Netzknoten-Rechenzentrum der Telekom konnte hier erstmals in Berlin in einem typischen Berliner Sozialbau aus den 70er Jahren mit über 500 Wohnungen und rund 2.000 Mieterinnen und Mietern, erfolgreich Rechenabwärme integriert werden.

Die zunehmende Elektrifizierung des Wärme- und Mobilitätssektors wird auch die Rolle des Gasnetzes verändern: Von der Bereitstellung der Grundversorgung wird sich das Netz wandeln und künftig mehr eine Spitzenlastfunktion haben, um den Energiebedarf bei schwankender Wind- und PV-Stromerzeugung jederzeit mit grünen Gasen wie Wasserstoff und Biomethan zu decken. Die GASAG bereitet sich darauf vor und investiert bereits heute in Berlin in ein Wasserstoff-Startnetz. 

Die GASAG AG als zukunfts- und werteorientierter Arbeitgeber

Ein weiterer Baustein der GASAG-Strategie besteht im Ausbau der Kapazitäten eigener Solar- und Windkraftanlagen in Brandenburg. Mit der Erweiterung werden die großen Potenziale regenerativer Energien Brandenburgs genutzt, um damit der Energiewende vor Ort noch mehr Schub zu geben, z.B. durch Windstrom erzeugten regionalen Wasserstoff.   

Neben der Umstellung der Geschäftsfelder auf grüne und klimaneutrale Energie ist eine weitere wichtige Säule auf dem Weg zum Ziel “GASAG 2040 klimaneutral” die Weiterentwicklung der eigenen Organisation auf möglichst CO2-freie Prozesse und Abläufe. So werden bis 2025 die Gebäude und der Fuhrpark der GASAG Gruppe weitgehend klimaneutral betrieben werden.

Der Umbau der GASAG Gruppe kann aber letztendlich nur mit einer motivierten und qualifizierten Belegschaft erfolgreich gestaltet werden. „Es ist uns wichtig, unseren Mitarbeitenden berufliche Perspektiven mit Gestaltungsmöglichkeiten zu bieten und die GASAG als zukunfts- und werteorientierten Arbeitgeber aufzustellen, auch um dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel zu begegnen“, betont Trunk.

Die Nachhaltigkeitsstrategie beinhaltet darüber hinaus aber auch das Engagement für die Berliner und Brandenburger Gesellschaft. Denn nur mit einer vielfältigen Gesellschaft, die sich für Nachhaltigkeit und Klimaschutz stark macht, wird der Wandel gelingen. „Daher“, so Matthias Trunk, „vertreten wir die Auffassung: Wer in einer Region lebt und wirtschaftet, sollte sich auch für sie einsetzen und zum nachhaltigen Agieren motivieren. Als Partner der Region fördern wir daher zahlreiche Einrichtungen und Initiativen im Bereich Umwelt und Wissenschaft, Sport und Kultur und verknüpfen unser Engagement verstärkt mit Klima- und Umweltthemen“.