Wirtschaftsminister Steinbach und Wirtschaftsstaatssekretär Rickerts haben fünf Preisträger ausgezeichnet

Die weltweit erste Diagnose-Software für Tiefe Venenthrombose, ein Großkollektor für die Einspeisung von Solarwärme in Nah- und Fernwärmenetze, eine Laser-Ranging-Station, die hochpräzise die Entfernung zu Satelliten messen kann, eine Software für die digitale Baustellenlogistik sowie eine Technologie, die den Austausch von Heizungspumpen erleichtert und dabei Unmengen an CO2 spart – die Bandbreite der ausgezeichneten Innovationen aus Berlin und Brandenburg ist groß. Die Fachjury hat fünf Unternehmen für ihre herausragenden Produkte und Lösungen ausgewählt.

Berlin und Potsdam, 29.11.2019

Brandenburgs Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach und der Berliner Wirtschaftsstaatssekretär Christian Rickerts haben heute fünf Unternehmen für ihre Produkte und Verfahren mit dem Innovationspreis Berlin Brandenburg 2019 ausgezeichnet. Der Preis wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg sowie von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Berlin ausgelobt und ist jeweils mit 10.000 Euro dotiert.

Aus 206 Bewerbungen hat die 17-köpfige Jury im 36. Jahrgang 2019 fünf herausragende Einreichungen mit dem Innovationspreis Berlin Brandenburg prämiert. Die Jury unter Vorsitz von Prof. Oliver Günther, Ph.D., Präsident der Universität Potsdam, konnte dabei unter Bewerbungen aus allen Clustern und Querschnittsthemen der Gemeinsamen Innovations­strategie der Länder Berlin und Brandenburg (innoBB 2025) auswählen.

Als Innovationspreisträger 2019 ausgezeichnet wurden in alphabetischer Reihenfolge:

  • AkoTec
    Entwicklung eines Großkollektors zur Einspeisung von Solarwärme in Nah- und Fernwärmenetze. Die solare Einspeisung in Wärmenetze ist ein großer Beitrag zu Klimaschutz und Energieeffizienz.
  • DiGOS Potsdam
    Laser-Ranging-Stationen messen hochpräzise die Entfernung zu verschiedenen Satelliten und in Zukunft auch zu gefährlichem Weltraumschrott. Damit werden Umlaufbahnen bestimmt und Vorhersagen für mögliche Kollisionen im All getroffen.
  • KAMIONI
    Eine Software-Lösung für die digitale Logistik der Bauindustrie. Durch digitale Prozesse und Vernetzung aller Partner werden die Auslastung von LKW und die Baustellenproduktivität maximiert, zudem wird dadurch der allgemeine Verkehr entlastet.
  • Perto
    Technologie und Prozess zum Austausch von Heizungspumpen als Energieeffizienzmaßnahme mit Rundumservice. Gleichzeitig wurden „smarte Pumpen“ als digitale Internet-der-Dinge-Plattform entwickelt, die mit wenig Aufwand das komplette Heizungssystem in Gebäuden transparent messen, einfach steuern und intelligent optimieren.
  • ThinkSono
    „AutoTVT“ ist die weltweit erste Diagnose-Software zur automatischen Erkennung von ,Tiefer Venenthrombose‘ (TVT). Das Verfahren ermöglicht ein zuverlässiges, preiswertes und schnelles Ausfiltern von Patienten mit Verdacht auf lebensbedrohliche TVT.

„Erfreulich ist, dass viele junge Unternehmen zu den Preisträgern des Innovationspreises Berlin Brandenburg zählen, darunter auch wieder einige kleine und mittelständische Betriebe. Das zeigt, dass die Innovationskraft der Hauptstadtregion nicht nur von den etablierten Unternehmen bestimmt wird. Eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik braucht eine starke regionale Innovationskultur“, sagt Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg.

Ramona Pop, Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe Berlin: „Mit dem Innovationspreis zeichnen wir jedes Jahr hervorragende Innovationen aus, die unsere Wirtschaft in der Hauptstadtregion bereichern. Auch in diesem Jahr bin ich beeindruckt von der Vielfalt der eingereichten Projekte. Mit dem Preisgeld unterstützen wir sowohl junge als auch etablierte Unternehmen, ihre neu gedachten Produkte weiter zu entwickeln und den Markt schneller zu erschließen. Denn mit ihren Ideen und ihrem Mut zu Veränderungen sorgen sie für Wirtschaftskraft und schaffen neue Arbeitsplätze.”

Der Vorsitzende der Jury, Prof. Oliver Günther Ph.D.: „Der Wettbewerb zeigt sehr anschaulich, wie erfreulich sich die Innovationsregion Berlin Brandenburg entwickelt. Im Vergleich zu den Vorjahren sind nicht nur zahlenmäßig mehr Einreichungen zu verzeichnen, sondern auch eine zunehmende thematische Breite und Innovationskraft. So demonstriert der Wettbewerb überzeugend die Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen und Hochschulen.“

Über den Innovationspreis

Der Innovationspreis Berlin Brandenburg wird seit 1984 – seit 1992 gemeinsam mit Brandenburg – vergeben. Er ist damit einer der ältesten und renommiertesten Innovationspreise Deutschlands. Bis zu fünf Preisträger werden jedes Jahr mit einem der mit jeweils 10.000 Euro dotierten Preise geehrt.

Der Innovationspreis Berlin Brandenburg wird jährlich von den Wirtschaftsverwaltungen der Länder Brandenburg und Berlin ausgelobt. Mit der Einbindung von Wirtschaftsunternehmen als „private Partner“ war und ist der Innovationspreis ein Preis der Wirtschaft für die Wirtschaft. Mehr als 180 Preisträger wurden von 1984 bis 2019 bereits für ihr herausragendes und innovatives Schaffen ausgezeichnet.

Die weiteren Nominierten 2019 in alphabetischer Reihenfolge:

  • AUF AUGENHOEHE
    Mode und Lifestyle für Menschen mit Kleinwuchs. AUF AUGENHOEHE hat kleinwüchsige Menschen vermessen und weltweit erstmals deren Körperdaten in ein Konfektionsgrößensystem übersetzt. Auf Basis dessen kann im Onlineshop passformgerechte Bekleidung bestellt werden. Das Label eröffnet den Markt einer inklusiven Modewelt.
  • Ing. Ges. Prof. Sieker
    Die von der Ing. Ges. Prof. Sieker entwickelte „Baum-Rigole“ ist eine Antwort auf die Anforderungen des Klimawandels in Städten. Anlagen, wie das Pilotprojekt auf der IGA Berlin 2017, sorgen für verbesserten Wasserrückhalt und schützen Stadtbäume vor dem Vertrocknen.
  • Klinikgruppe Ernst von Bergmann
    Ein mobiles high-end MRT (Magnetresonanz-Tomografie) hilft Patienten im Flächenland Brandenburg zu einer schnelleren Diagnose. Mit einem Spezialfahrzeug wird das mobile MRT jede Nacht transportiert und ist in weniger als 15 Minuten einsatzbereit. Das Prozess-Know-how und das Fachwissen werden aus Potsdam an periphere Standorte exportiert.
  • nxtBase technologies
    In Zeiten immer komplexer werdender Instandhaltungsprozesse unterstützt nxtBase den Mitarbeiter mit sprachgesteuerten und 100% freihändig bedienbaren Anwendungen. „Q“, eine innovative Kombination aus Datenbrille, Ultraschallsensor und Artificial Intelligence System (AI), ermöglicht eine mobile, zerstörungsfreie Überprüfung sicherheitsrelevanter Bauteile.
  • Raum für Zukunft
    Mit dem Projekt „Pampa“ organisiert die Gemeinde Prötzel gemeinsame Alltagsfahrten. Das spart Geld, vermeidet Emissionen und stärkt den Gemeinsinn. In einem Testgebiet in Märkisch Oderland ist das System bereits in der Erprobung.